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Zum pädagogischen Umgang mit internationalen Konflikten in Berliner Schulen
11.10.2022 um 14:00 - 18:00, 10623 Berlin - Weitere Informationen & Anmeldung
Konflikte in verschiedenen Regionen der Welt haben Auswirkungen auf Berlin – auch auf das Schulleben. Sie werden im Unterricht von Lehrkräften oder Schüler:innen thematisiert oder treten als Konflikte bzw. emotionale und intellektuelle Belastung mehr oder weniger offen zu Tage. Die Veranstaltung möchte ein Forum bieten, gemeinsam nach Ansatzpunkten für eine pädagogische Praxis in Berliner Schulen zu suchen.
Konflikte in verschiedenen Regionen der Welt (z.B. Ukrainekrieg; Nahostkonflikt, Türkei-Kurdistan, Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien) haben Auswirkungen auf Berlin, insbesondere auf Berlinerinnen und Berliner, die in diese Regionen familiäre und/oder biografische Verbindungen haben bzw. eventuell selbst aufgrund dieser Konflikte flüchten mussten. Für die Berliner Schulen bedeutet dies, dass viele Schülerinnen und Schüler starke emotionale Beziehungen zu einzelnen Konfliktparteien haben bzw. ihre Informationen über die Konflikte häufig aus (auch sozialen) Medien beziehen, die aus der Perspektive und in der Sprache einer Konfliktpartei berichten.
Aber nicht nur aufgrund dieser biographischen Bezüge sind diverse Konflikte außerhalb Deutschlands an Berliner Schulen präsent. Sie werden im Unterricht von der Lehrkraft oder den Schüler:innen thematisiert oder treten als Konflikte bzw. emotionale und intellektuelle Belastung mehr oder weniger offen im alltäglichen Schulleben zu Tage. Die Thematisierung der Konflikte im Unterricht ist in mehrfacher Hinsicht herausfordernd, sowohl die Thematisierung als auch die De-Thematisierung birgt Fallstricke, für die es keine einfachen Lösungen oder Patentrezepte gibt.
Die Tagung möchte ein Forum bieten, gemeinsam nach Ansatzpunkten für eine pädagogische Praxis in Berliner Schulen zu suchen: Wie ist ein Sprechen über Konflikte in anderen Weltregionen möglich? Was benötigt ein Zusammenleben von Kindern und Jugendlichen, deren familiär-biografische Bezugskollektive auf verschiedenen Seiten eines Konflikts stehen? Wie können SuS davor geschützt werden, in die Rolle von „Botschafter:innen“ einer Konfliktpartei gedrängt zu werden (von Lehrkräften, peers, Eltern, Medien)? Wie lassen sich die verschiedenen (Teil)Identitäten und verschiedenen Loyalitätsgefühle von SuS in Ausgleich bringen? Wie können insgesamt internationale bzw. regionale Konflikte und die deutschen bzw. Berliner Verwobenheiten thematisiert werden?
Die Tagung will nicht auf der Ebene der Einzelkonflikte ansetzen, sondern eine übergeordnete Ebene einzunehmen: Welche allgemeinen Strukturen und Lösungsansätze lassen sich ausmachen, die grundsätzlich unabhängig vom konkreten Konflikt das friedliche Zusammenleben aller Berlinerinnen und Berliner und ihre gewaltfreie Kommunikation untereinander – auch über schwierige Themen – möglich macht. Dabei wird die (Teil-)Identität aller Schülerinnen und Schüler als Berlinerinnen und Berliner in den Vordergrund gestellt.
Die Tagung richtet sich an Lehrkräfte und außerschulische Partner der Berliner Schulen. Dabei sind explizit Menschen mit persönlich-biografisch-familiären Bezügen zu unterschiedlichen Konflikten eingeladen. In der offenen Gesprächssituation in Form eines Open Space sollen Erfahrungen und Lösungsansätze diskutiert und in vergleichender Perspektive analysieren werden. Auf dieser Grundlage sollen als Ergebnis des Fachtages weitere Schritte gemeinsam verabredet werden.
Weitere Informationen, das gesamte Programm sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich hier.
Quelle: www.berlin.de/politische-bildung (25.08.22)
Kontakt
Berliner Landeszentrale für politische Bildung
Ansprechperson: Thomas Gill
Telefon (030) 90227 4961
E-Mail: thomas.gill@senbjf.berlin.de