Audismus ist die Diskriminierungsdimension, die Taube Menschen auf struktureller, institutioneller und individueller Ebene benachteiligt und gesellschaftlich ausschließt.
Hörenden liegt die tief verwurzelte Geisteshaltung des Phonozentrismus zugrunde: Hören und Sprechen gilt gegenüber Gebärdeten Sprachen als höherwertig. Das Leben Tauber Menschen wird pathologisiert und gilt als weniger lebenswert. Folgen sind z. B., dass Lehrende an Gehörlosenschulen i. d. r. nicht gebärden. Das Seminar führt historisch in den Audismus ein und zeigt zeitgenössische Praktiken der Diskriminierungsmechanismen auf. Handlungsorientierende Lösungen werden erarbeitet.
Schwerpunkte:
- Warum sind deutschsprachige Texte/Schreiben/Artikel nicht barrierefrei für Taube Menschen?
- Was wird unter einer selbstkritischen und sensibilisierten Haltung gegenüber Tauben Menschen und Gebärdensprache verstanden?
- Wie kann ein sensibilisierter Umgang mit Sprache aussehen und welche alternativen Handlungsspielräume können genutzt werden, um Kommunikationsbarrieren abzubauen?
- Was bedeutet Oralismus?
Dieses Schwerpunkttraining richtet sich an interessierte Personen, die sich vertieft mit einer Diskriminierungsdimension auseinandersetzen wollen.
Das Angebot findet im Rahmen der LADS-Akademie 2025 statt. Die Teilnahme ist kostenlos und kann prinzipiell als Bildungszeit angerechnet werden. Eine Anmeldung über das Online-Formular bis zum 24. September 2025 möglich.