In politischer Bildung und Gedenkveranstaltungen wird oft ÜBER jüdisches Leben gesprochen, statt MIT Jüdinnen und Juden oder gar SEITENS jüdischer Stimmen. Jüdische Wissenschaftler:innen werden weiterhin als Betroffene betrachtet, denen es an „Objektivität“ fehle, was ein Hierarchie- und Empathiegefälle schafft. Die Workshopreihe setzt dem ein interaktives, erfahrungsbasiertes Angebot entgegen, das Perspektivkoordinationen ermöglicht und Aha-Momente erzeugt. Der Angriff der Hamas und der Krieg in Gaza haben jüdische Debatten in Deutschland verändert – neue Solidaritäten und Nationalismen entstehen, während kritische Diskussionen zunehmend ins Private verlagert werden. Der Workshop beleuchtet, wie jüdische Menschen in Alltag, Wissenschaft und Bildung diese Spannungsfelder und multiplen Solidaritäten navigieren.
Im Workshop werden Situationen und Fallbeispiele diskutiert, um Perspektivkoordinationen zu ermöglichen. Die Teilnehmenden werden in Kleingruppen oder Partnerarbeit eigene Fragen und Fallbeispiele entwickeln und mit den Refereierenden darüber ins Gespräch kommen.
Der Workshop ist der dritte Teil der Veranstaltungsreihe „Nothing about us without us?!« – Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus, Erinnerungskultur und jüdisches Leben in Deutschland.“ Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist über das Anmeldeformular der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung möglich.