Jüdisches Leben jetzt in Deutschland wird vor allem dann gewollt, unterstützt und diskutiert, wenn die Mehrheitsgesellschaft eine bestimmte Absicht verfolgt. Da kann sich dann gesonnt werden im Gefühl “Weltmeister der Erinnerung” zu sein, jüdische Menschen können in Diskursen um vermeintlich “zugewanderte Antisemitismen” herangezogen werden, um antimuslimischen Rassismus zu befördern usw. Gleichzeitig interessieren sich die meisten in ihrem “Erinnerungswahn” wie Henryk M. Broder pointiert formulierte, allzu oft nur für “die toten Juden” und wenig für die Lebenden. Dieses komplexe Changieren zwischen Gedächtnistheater, Philosemitismus, Antisemitismus und Rassismus sowie die vorhandenen Schnittmengen sollen im Rahmen des Workshops reflektiert werden.
Im Workshop werden Situationen und Fallbeispiele diskutiert, um Perspektivkoordinationen zu ermöglichen. Die Teilnehmenden werden in Kleingruppen oder Partnerarbeit eigene Fragen und Fallbeispiele entwickeln und diskutieren und mit den Referierenden darüber ins Gespräch kommen. Der Workshop ist der zweite Teil der Veranstaltungsreihe “Nothing about us without us?!« – Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus, Erinnerungskultur und jüdisches Leben in Deutschland.” Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist über das Anmeldeformular der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung möglich.