Eine zentrale Rolle für die Bekämpfung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in der Gesellschaft – und in den staatlichen Institutionen – spielt die demokratische Zivilgesellschaft als Schule und Wächterin der Demokratie. Zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützen und beraten Betroffene von Diskriminierung und Gewalt, treten für ihre Menschen- und Bürgerrechte ein, dokumentieren Vorfälle und leisten Aufklärungs-, Bildungs- sowie Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Extremismus- und Gewaltprävention. Neben der demokratischen Zivilgesellschaft gerät die Polizei als zentraler Akteur der Bekämpfung von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in den Blick. Sie orientiert sich an der freiheitlich-demokratischen Grundordnung sowie dem Straf-, dem Polizei- und Ordnungsrecht sowie den daraus resultierenden Aufgaben und Eingriffsbefugnissen.
im Bereich der Prävention gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Hasskriminalität gibt es bereits Kooperationen zwischen Polizei und Zivilgesellschaft. Insbesondere in Berlin, wo viele der Organisationen ansässig sind, die sich im Bereich der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit engagieren, werden schon verschiedene Formen der Zusammenarbeit zur Bekämpfung von LSBTI-Feindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus oder zur Prävention von Radikalisierung und Extremismus entwickelt und erprobt. Dabei zeigen sich Erfolge und Weiterentwicklungen, aber immer wieder auch Herausforderungen und Problemlagen, die bearbeitet werden müssen.
Die Explorativstudie, entstanden im Auftrag der CAMINO gGmbH, zielt auf eine Bestands- und Bedarfsanalyse für das Land Berlin. Es geht um eine Sondierung, in welchen Hinsichten eine verstärkte Kooperation von Zivilgesellschaft und Polizei tatsächlich wirkungsvolle Ergebnisse erbringen kann.
Das Projekt wird gefördert von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) und dem BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben!.