Die antirassistischen Artikulationen der letzten Jahren können als durchaus zornige Forderung verstanden werden, die Auseinandersetzung mit der Alltäglichkeit von rassistischen Unterscheidungssystemen in Angriff zu nehmen und eine Art dominanzkulturelle Ignoranz zu überwinden. Daran schließt Rassismuskritik an. Im Zuge dieser Kritik geht es darum, die Wirksamkeit rassistischer Handlungs-, Empfindungs- und Deutungsweisen empirisch zu erkennen und gesellschaftsanalytisch zu reflektieren. Weil die Weigerung, Rassismus (etwa bei der Polizei, der Wohnungs- und Stellenvergabe, in Bildungsinstitutionen) zu thematisieren, rassistische Routinen stabilisiert, beginnt Rassismuskritik mit dem Sprechen über Rassismus. Was dies heißt und welchen Beitrag Rassismuskritik zur Analyse gesellschaftlicher Gegenwart leisten kann, wird zur Diskussion gestellt. Es wird danach gefragt, was es wohl hieße, in der programmatisch postrassistischen und der Idee der Demokratie verpflichteten Migrationsgesellschaft politisch gebildet zu sein. Den Impuls zur Diskussion gibt Prof. Dr. Paul Mecheril, Universität Bielefeld. Er ist Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Migration an der Fakultät für Erziehungswissenschaft.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich auf der Website der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung.